Offenburgs Footballer erkämpfen sich dritten Sieg im vierten Spiel in der Landesliga
Karlsruhe. Erst Albtraumstart, dann Happy-End: Die Offenburg Miners haben am Sonntag die Baden Greifs geschlagenund stehen jetzt nach drei Siegen aus vier Spielen endgültig in der oberen Tabellenhälfte, wo es um die Aufstiegsplätze geht. In den ersten Minuten aber sah es ganz anders aus – denn nach nur zehn Spielsekunden hatten sich die Offenburger schon den ersten Touchdown gefangen. Den Greifs gelang es, den Kick-Off der Miners direkt zurück in Endzone zu tragen, wobei das Special Team keine gute Figur machte. Tackle verpasst, nicht aufmerksam genug und das vor einigen hundert Fans im Stadion beim Europa-Bad. „In den ersten fünf Minuten bin ich um zehn Jahre gealtert“, scherzte Offenburgs Coach Niclas Schröder. Denn: Es ging schlecht weiter. Nach fünf Minuten waren die Greifs nach einem schönen Spielzug mit 13:0 vorn, verschossen aber den Extrapunkt. Dennoch: Es lief einfach für den früheren German-Bowl-Teilnehmer aus Karlsruhe, der von gut 100 Cheerleadern und einem sehr aktiven Stadionsprecher lautstark angefeuert wurde. Eine tolle Atmosphäre!
Dann aber drehte sich das Spiel – dank der überragenden Schnelligkeit von Raphael Maes. Der Wide Receiver der Offenburger fing noch vor der Pause einen Punt der Baden Greifs bis in die gegnerische Endzone. Ihm gelang es dabei, die gesamte Karlsruher Mannschaft hakenschlagend auszutanzen und zu umkurven und ihnen dann davonzurennen. Den Extrapunkt verwandelte trotz böigem Wind Kicker David Isenmann zum zwischenzeitlichen 7:13.
Die Defense der Offenburger fand derweil immer besser ins Spiel – obwohl die Karlsruher mit sehr großen und schweren Spielern auf eine klassisch physische Box-Offense setzten. Sehr wuchtig, sehr physisch, da muss man erst mal dagegenhalten. Aber: genau das gelang den Offenburgern um Defense-MVP Robin Weiss und Rückkehrer Kevin Magra in der Linem mit dem wieder einmal sehr aufmerksamen Nico Erny und Cornerback David Graf. Am Ende war es eine Ko-Produktion von Roland Holzhauser mit einem Sack gegen den Quarterback und dem Erobern des Balls durch Enzo Magra sowie kurz darauf eine gefangene Interception von Yannick Herelle, mit der das Spiel endete.
Offenburgs Angreifer mit ihren Quarterbacks Jannick Fautz und Robert Riedl hinter der O-Line mit Daniel Wiegele, Erim Sisman, Marc Ebermann, Ulf Tietge und Andreas Deister drehte das Spiel derweil schon kurz nach der Pause. Zwei lange Pässe, dann war Raphael Maes erneut in der Endzone. Zweiter Touchdown, wieder war der Extrapunkt gut: Führung!
Mit fortlaufender Spieldauer machte sich die gute Fitness und die Kadertiefe der Offenburger mehr und mehr bemerkbar, während die Greifs zu hadern begannen und sich einige Flaggen einfingen. So knapp die 14:13-Führung war: Sie wackelte nicht mehr. Stattdessen hatten die Offenburger sogar noch Pech, dass erst ein Fieldgoalversuch knapp danebenging, man sich dann einen Fumble direkt vor der Goal-Line leistete und ein weiterer Touchdownlauf von Raphael Maes wegen eines von den Schiedsrichtern beanstandeten Blocks zurückgenommen wurde. Im viertel Viertel machte Kicker David Isenmann dann aber den Sack zu: Kurzes Fieldgoal aus knapp 30 Yards zum Endstand von 17:13. Mann des Spiels damit: Receiver Raphael Maes.
Die Offenburger spielen erst am 24. Mai wieder – dann in Freudenstadt gegen die Black Forest Foxes, mit denen sich die Miners in der vergangenen Saison auf recht emotionale Weise duelliert haben. In diesem Jahr geht es zwischen den beiden Lokalrivalen sogar um noch mehr, denn auch Freudenstadt hat nach wie vor gute Aussichten, um die Aufstiegsplätze in die Oberliga mitzuspielen.
FOTO: Die Offenburg Miners mit ihren Cheerleadern nach dem 17:13-Sieg in Karlsruhe gegen die Baden Greifs. Foto: privat