Jetzt führt der TuS Steißlingen
In einem heißen Derby vor vielen mitgereisten Konstanzer Fans setzte sich der TuS Steißlingen mit 31:26 (15:13) gegen die U21 der HSG Konstanz durch und führt nun mit einem Punkt Vorsprung die Tabelle der Oberliga an. Der bei Punktgleichheit entscheidende direkte Vergleich ging nach dem 29:23-Hinspielerfolg jedoch an die Konstanzer.
Ob dieser am Ende vielleicht doch noch zum Tragen kommt, entscheidet sich in den drei noch verbleibenden Begegnungen für jedes Team. „Der Tag danach ist natürlich schwierig“, musste sich Benjamin Schweda erst sortieren und meinte: „Wir haben uns das anders vorgestellt. Am Ende geht das aber so in Ordnung und wir müssen Steißlingen zu einem sehr guten Spiel und verdienten Sieg gratulieren.“ Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Hegauer hohe Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Gerade den drittligaerfahrenen, an diesem Abend achtmal erfolgreichen Jannik Hohlweg bekamen die Konstanzer überhaupt nicht in den Griff. Nach ausgeglichen ersten 30 Minuten gingen die Gastgeber mit einem knappen Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.
In der zweiten Hälfte wurde das Spiel über Kreisläufer Lenny Sieck zum Faktor, nachdem die Zweitliga-Reserve früher auf die Rückraumspieler heraustrat. „Wir hatten über das ganze Spiel nicht den Zugriff in der Abwehr, um sie wieder bei so wenigen Gegentoren wie im Hinspiel zu halten“, so der HSG-Coach. Die HSG-Talente konnten weniger Varianz in ihrem Spiel zeigen, versuchten es allzu oft über die Mitte und rieben sich hier in den Zweikämpfen gegen eine sehr kompakte und defensiv eingestellte Steißlinger Deckung auf. Schweda: „Wir hatten Probleme, in Bewegung zu kommen und konnten die Eins-gegen-Eins-Duelle am Körper nicht so gewinnen, wie wir das schon gemacht haben.“
Den Weg in die Breite fand die Konstanzer Perspektivmannschaft zu selten. „Nichtsdestotrotz“, so der 30-Jährige weiter, „hatten wir viele Chancen und eine Top-Einstellung.“ Immer, wenn sich Steißlingen im zweiten Durchgang etwas absetzte, kam Konstanz wieder zurück und auf ein Tor heran. So auch zum 27:26 nach 53 Spielminuten. Es sollte jedoch der letzte Treffer der von einem prall gefüllten Gästefanblock unterstützten Gelb-Blauen sein. Der Ausgleich gelang auch dank eines starken Steißlinger Schlussmannes Erik Seeger in den entscheidenden Situationen nicht. Für den Trainer der entscheidende Faktor. „Wir mussten so immer hinterherlaufen, oft in Unterzahl spielen und haben klare Chance vergeben“, bilanzierte er. Nun steht am Samstag (16 Uhr) ein Heimspiel gegen Altenheim, ein weiteres gegen die SG Scutro und am letzten Spieltag das Duell bei Kenzingen/Herbolzheim auf dem Plan. Schweda zeigt sich dennoch kämpferisch und sagt: „Wir werden in den letzten drei Spielen alles geben. Jetzt haben wir es nicht mehr selbst in der Hand und müssen abliefern. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und sehen, was am Ende noch herauskommt.“ Ein besonders Highlight war das Derby dennoch, denn „der HSG-Fanclub war zahlreich da, dazu viele aus der Jugend. Das war cool zu sehen und eine fantastische Unterstützung. Vielen Dank.“
HSG Konstanz U21:
Konstantin Pauli, Noah Frensel (beide Tor); Leon Ulmer, Sven Iberl (3), Quirin Köble, Jan Stotten (10/3), Felix Weinschenk, Niklas Schmid (1), Lucas Farias-Veeser (1), Luca Lebherz (1), Tim Enninghorst (8), Mats Krawietz (1), Xeno Müller (1), Cedric Zenz.