SC-Frauen drehen Partie gegen Bremen

Eine Co-Produktion von Ally Gudorf und Werders Hanna Nemeth sowie ein Kopfballtreffer von Svenja Fölmli drehten die Partie gegen die Bremerinnen im zweiten Durchgang zu Gunsten des Sport-Club. Freiburg, 08. Oktober 2023 Der Jubel in der fünften Minute der Nachspielzeit wirkte wie eine große Befreiung für alle, die es mit dem SC hielten: Nach 95 gespielten Minuten stand fest, die SC-Frauen holen den ersten Dreier dieser Spielzeit – Dank einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte. „Wir hatten in der ersten Halbzeit große Probleme ins Spiel zu finden und gegen die Körperlichkeit von Werder klarzukommen“, analysierte auch Freiburgs Trainerin Theresa Merk. „Die zweite Halbzeit ging dann über weite Strecken eher an uns, da haben wir es geschafft, gut Druck auszuüben.“ Anfangs startete der SC jedoch gut in die Partie. Noch keine vier Minuten waren von der Uhr abgelaufen, da stand es vermeintlich auch schon 1:0 für die Merk-Elf. Eine Ecke von Kapitänin Hasret Kayikci brachte Svenja Fölmli über die Linie, war zuvor allerdings mit der Hand am Ball. Der Treffer zählte nicht. Statt weiter kreativ und spielerisch vor das Werder-Tor zu gelangen, waren es allerdings die Bremerinnen, die dem Sport-Club so ein bisschen den Rang abliefen. Das Team von Theresa Merk kam nur selten zu gefährlichen Angriffen und verzeichnete in dieser Phase des Spiels zu viele einfache Ballverluste. Dadurch machten die Freiburgerinnen ihre Gegnerinnen selbst immer stärker – die Folge: Das 0:1 aus SC-Sicht. Die Freiburger Hintermannschaft verpasste es in der 25. Minute, die Kugel entscheidend aus dem eigenen Strafraum zu klären. Sophie Weidauer war es, die von den Abwehrfehlern profitierte und nach einem Pfostentreffer im Nachschuss zur Werder-Führung einnetzten konnte. Der Gegentreffer rüttelte den SC dann aber wieder auf, die Freiburgerinnen fanden kurz vor der Pause besser ins Spiel – und hatten noch zwei Großchancen. Erst setzte Marie Müller aus gut 35 Metern an und platzierte ihren wuchtigen Versuch nur Zentimeter über der

Querlatte (30.). Anschließend war es Lisa Karl, die in den Bremer Strafraum vordrang und eher unsanft von der Kugel getrennt wurde. Ein möglicher Elfmeter-Pfiff blieb an dieser Stelle von Schiedsrichterin Davina Lutz allerdings aus (43.). Nach der Pause setzten die Freiburgerinnen das fort, womit sie wenige Minuten zuvor begonnen hatten. Die SC-Frauen rissen mehr und mehr das Spielgeschehen an sich, kamen dennoch noch nicht zwingend genug vor des Gegners Tor. Großes Glück hatte die Merk-Elf nach gut 60 gespielten Minuten: Werder startete einen Konter, war durch Sophie Weidauer frei vor dem SC-Kasten: Julia Kassen machte sich so breit wie möglich, Weidauer umkurvte die Freiburger Schlussfrau, doch Janina Minge klärte noch vor der Linie (54.). Nur wenig später dann der Gegenstoß auf der anderen Seite: Die eingewechselte Giovanna Hoffmann fand mit

einer langen Flanke Ally Gudorf am zweiten Pfosten. Ihr Kopfball wurde noch von Werders Hanna Nemeth entscheidend abgefälscht und fiel zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (61.). Der SC drückte jetzt, wollte den zweiten Treffer unbedingt – und erzielte ihn: Nur sechs Minuten später zirkelte Kayikci einen Freistoß in den Bremer Strafraum, fand dort Svenja Fölmli, deren Kopfball lang und länger wurde und schlussendlich am zweiten Pfosten zum Freiburger Glück ins Tornetz fiel (67.).

Der SC spielte wie ausgewechselt, erst gegen Ende der Begegnung ließ der Sport-Club die Gäste aus dem hohen Norden wieder so ein bisschen zurückkommen und verpasste es, den Sack bereits früh zuzumachen: Kayikci versuchte es mit einem sehenswerten Seitfallzieher (69.), Fölmli erneut per Kopfball (71.). Dann die Nachspielzeit: Bereits zwei Mal sorgte diese in den vergangenen beiden Spielen für heftige Emotionen – positiv wie negativ. Doch die SC-Frauen brachten den knappen 2:1-Vorsprung über die Zeit und belohnten sich für eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit den ersten drei Punkten in dieser Spielzeit.„Bremen war zu Beginn deutlich wacher als wir. Wir hätten mehr spielerische Lösungen suchen und finden müssen, das haben wir in der Halbzeit angesprochen. Wir sind dann mit mehr Emotion und Leidenschaft in die Duelle gegangen“, so Theresa Merk nach der Partie. „Es war ein sehr emotionales Spiel; wir freuen uns, dass wir die Punkte hier behalten können.“ Am kommenden Sonntag tritt der SC erneut um 18.30 Uhr an – dann allerdings auswärts bei Bayer 04 Leverkusen